Täglich öffnet sich im Meer vor der südlichen Küste der Neuen Welt ein Schlund, dem eine Welle von Magma und giftigen Dämpfen entsteigt. Das ist der Moment an dem Mavra, die Naga-Hexe, erwacht und ihren Verstand zurückerlangt. In den wenigen klaren Momenten, die ihr bleiben, knüpft sie verzweifelt magische Fäden an einen Zauber, ein an ihren Geist gebundenes unvollendetes Meisterwerk, das sie über Jahrzehnte langsam – sehr, sehr langsam – erschaffen hat.
Wenn es dereinst vollendet ist, hofft sie, damit das Band zu den Träumen trennen zu können, zu der Ebene, mit der sich alle Kreaturen in ihren Augenblicken der Ruhe verbinden. Vor langer Zeit, versuchte Mavra die Herrschaft über dieses Reich zu erlangen, indem sie ein Tor schmiedete, das sie mit ihrem Bewusstsein durchschreiten wollte. Sie wusste, dass ein starker, unangreifbarer Anker vonnöten sei, um zu verhindern, dass die Verbindung zwischen Geist und Seele abreißt, und so verzauberte sie einen lupenreinen Diamanten und versteckte ihn tief am Meeresgrund, wo ihn niemand berühren konnte. Sich geschützt wähnend, wirkte sie den Zauber, der es ihr ermöglichen sollte, die Traumwelt vollständig zu betreten. Es gelang, doch leider nur zum Teil. Die Energie, die nötig war, um den Zauber aufrecht zu erhalten, schoss durch die Ebenen und versenkte den Diamanten in einem Kessel aus geschmolzenem Fels, während der Rückschlag Mavras Traum-Ich in ihren Körper und ihr Bewusstsein in die Traumebene warf. In der Neuen Welt, wandert Mavras sich windender Körper nun benommen umher und wähnt sich die meiste Zeit des Tages im Schlaf, während ihr wahres Ich in den Träumen wütet, eine Gefangene des Reiches, das sie zu beherrschen suchte.