Die atemberaubende Wildheit und kriegerische Finesse eines Mantikors machen ihn zu einem idealen Anhänger für Vorm. Umso erstaunlicher ist es, wenn man einen von ihnen ausgerechnet im Gefolge von Slern findet. Stitchgrue war jedoch nicht immer an seinen dunklen Meister gebunden. In seinem früheren Leben war er Mohvlas, ein königlicher Held und Taktiker, der bei Vorms Berserkerelite in hohem Ansehen stand. Bei Vorms Überfällen auf rivalisierende Bestien und Götter in der Neuen Welt stand er immer in vorderster Linie, stürzte wie ein Blitz vom Himmel und verwandelte selbst erfahrene Sturmtruppen in panische Hasenfüße. Nach einer langen, ruhmreichen Laufbahn beschloss er, sich das Leben zu nehmen, um nicht weiter zu altern und schließlich jüngeren Rivalen von niederem Stand zum Opfer zu fallen. Er flog so hoch er konnte, zog seine Flügel ein und stürzte hinab zur Erde, wo er gegen einen Berghang prallte. Wäre ihm das Schicksal wohlgesonnen gewesen, hätte dies sein Ende bedeutet, jedoch reicht Slerns Gedächtnis weit zurück. Der Meister der Geheimnisse erinnerte sich sehr genau an die vielen Gelegenheiten, bei denen Mohvlas und die Seinen seine sorgfältig ersonnenen Pläne und geliebten Abscheulichkeiten zunichte gemacht hatten, und als der große Krieger sich nun das Leben nahm, traten die Nekromanten des dunklen Gotts in Erscheinung. Nach einer gefährlichen Reise in die Berge fanden sie schließlich Mohvlas geschundene Überreste. An ebendiesem Ort vollführten die Nekromanten ein großes Ritual, bei dem sie die Seele des Mantikors zurück in den gebrochenen Körper steckten und sie an Slerns dunklen Willen banden. Das fehlende Fleisch wurde ersetzt, die Wunden vernäht und die gebrochenen Knochen verschweißt. In gewisser Weise ist Mohvlas in diesem einsamen Tal aus der Welt geschieden, denn was aus den Bergen entstieg war kein lebendiges Etwas, sondern ein untoter Schrecken, der dazu verdammt war, seine einstigen Verbündeten zu bekämpfen …
Stitchgrue
